Algoriddim Djay Pro AI 4 Test

Djay Pro AI 4, die neueste Ausgabe von Algoriddims DJ-Software, hat eine lange Reise hinter sich. Was mit Djay etwa 2006 als Turntable-Mixer-Simulation auf dem Mac begann, 2010 zur ersten iPad-Edition und später auch zu Windows- und Android-Umsetzungen führte, fußt aktuell in Version 4. Auch bonedo.de hat die Programmentwicklung in diversen Tests und Beiträgen verfolgt. Nun ist es Zeit, die aktuelle Generation zu begutachten, denn diese ist nicht nur designtechnisch schön anzusehen. 

Das Programm bietet unter anderem Mixen auf 4 Decks, Track-Empfehlungen, Streaming- und Video-Support sowie Effekte, Controller- und iCloud-Unterstützung, Automixing, Neural Mix (Stems) und sogar DVS-Steuerung. Letztgenanntes auch gleich mal mit Stems-Spuren, die Acapellas oder Instrumentals durch Nadelauflegen erzeugen, so gewünscht …

Layout und Browser 

Beginnen wir gleich einmal mit dem Layout. Es gibt insgesamt sechs verschiedenen GUI-Typen, vom Einzeldeck mit Beatgrid-Optionen, zum klassischen Vinyl/Cover-Doppeldecker bis hin zum 4-Deck-Waveform-Design. Hier sollte für jeden etwas dabei sein, zumal ihr zusätzliche Programmfunktionen wie Effekte, Sampler, Neural Mix und Looper nach Gusto ein- und ausblenden könnt. 

Das gilt auch für Browser-Features wie Verlauf, Empfehlungen und Infopanel. Arbeitet ihr mit einem Controller, wird für diesen automatisch die Ansicht optimiert. Außerdem lassen sich Wellenformen und Tools minimieren, wenn ihr mehr Tracklisten-Einträge wollt. Das funktioniert prima und ist in meinen Augen ein Beispiel für ziemlich gelungenes UI-Design, bei dem man sich zwischen App und Desktop-Version nicht so weitgehend umgewöhnen muss. 

Aber natürlich gibt es auch Format-bedingte GUI-Unterschiede im Algoriddim-Apple-Verbund, beispielsweise zwischen einem 5K-Retina-Monitor oder einem Laptop-Screen und einem älteren iPad oder einem iPhone. 

Neben normalen Playlisten könnt ihr auch intelligente Playlisten mit diversen Kriterien erstellen oder Titel in eine Warteschlange schieben. Je nach Art der Liste unterscheiden sich die Kriterien, anhand derer ihr sortieren und suchen könnt.

Fotostrecke: 2 Bilder Kriterien, anhand derer ihr sortieren und suchen könnt

Playlisten von Tidal und SoundCloud lassen sich direkt innerhalb Djays bearbeiten. Eine History gespielter Tracks ist ebenfalls an Bord. Export eurer Playlisten als CSV oder zu Apple Music geht je nach Quelle ebenso. 

Musikquellen

Neben der Verwendung von lokalen Tracks, beispielsweise aus Apples „Musik“, internen und externen Festplatten (Mac) oder Serato Crates könnt ihr aus Beatport, Beatsource, SoundCloud und Tidal streamen. Mit Djay Music bietet Algoriddim einen eigenen Katalog mit etlichen Titeln in gut zwei Dutzend Genres für den Sofort-Start an. Aufgelistet nach Tracks, Genres, Labels und „Spotlight“-Empfehlungen.  

Fotostrecke: 3 Bilder Djay Music bietet euch einige Genres für die erste Mixsession an

Außerdem können DJs auf Songs zugreifen, die in Cloud-Diensten (z. B. OneDrive, Google Drive, Dropbox) gespeichert sind. Djay für iOS speichert dafür einen Verweis auf die Quelle. Die Musikdateien werden nicht dupliziert oder gar verschoben. 

Unter dem Eintrag „Loop und Soundbibliothek“ hat Algoriddim noch etwas mehr Futter zu bieten. Hier bekommt ihr Füllstoff für den Sample-Player und Video-Loops.

Fotostrecke: 2 Bilder Loop und Soundbibliothek

Mischpult und Deck-Features

In den Decks finden sich neben Track-Informationen, Wellenform, Turntables oder Jog-Display, Quantisierungstaste (damit eure Hotcue-Aktionen im Takt bleiben) eine Transportsektion mit Sync, Loops, Pitchfader und die üblichen Verdächtigen ein. Darunter auch Pitch-Bends, die euch helfen, zwei Musiktitel via GUI in den Gleichschritt zu schubsen. Denn am virtuellen Teller drehen ist hierfür eher nicht praktikabel. 

Je nachdem, welches User-Interface ihr selektiert habt, ändern sich die Tools in den Playern. Außerdem besteht die Möglichkeit, die Position und die Ausrichtung der Wellenformen zu ändern. Prima! Der Mixer kommt mit Dreibänder, Crossfader, einstellbarem Kombifilter, Gain- und Level-Regelung. Für EQs und Fadercurves etc. lassen sich diverse Anpassungen vornehmen. 

Algoriddim DJAY PRO AI
Fotostrecke: 3 Bilder Unterschiedliche Ansichten in Djay

Djay Pro AI – NM-EQ-CF Mashup

Wer nicht mit den drei „normalen“ Frequenzbändern arbeiten möchte, selektiert die Neural-Mix-EQs und kann fortan live die Vocals, Melodien, Bässe und Drums „rein- und rausdrehen“, was richtig Laune macht.  

Hinzu kommt beim Mac (anders als beim iPhone) noch der Neural-Mix-Crossfader. Damit mischt ihr die jeweiligen Stems der Tracks zusammen. So gelingen auf die Schnelle interessante Track-Verwurstungen, zumal ihr hier auch aus dem quasi unendlichen und stetig wachsenden Fundus der Streaming-Anbieter schöpfen könnt. Alle Achtung. 

Fotostrecke: 3 Bilder Neural Mix Settings

Leider können wir hier aus lizenzrechtlichen Gründen keine Beispiel-Mashups generieren. Aber die Tube gibt ja zuhauf her: Nirvana vs Michael, Lenny vs Rage, Taylor vs Kendrick, Eminem vs Adele, Eagles vs Peppers etc. Mit der Algoriddim-Neural-Mix-Funktion könnt ihr bis zu vier Decks zum mashuppen nutzen und dazu noch den Looper einsetzen.

Beachtet: Manche Neural-Mix-Regler stehen euch beim iPhone nur in der Einzeldeckansicht zur Verfügung. Schaltet ihr hier etwas um und wechselt dann in die Dual-Deck-Ansicht, müsstet ihr zum Ändern wieder zurückgehen. Ansonsten wären auch mehrere Tablets und Ableton Link eine Option. Oder schaut mal Juicy M auf die Finger

Beatmatching und Keymatching

Beatmatching ist für Djay kein Problem, wenn das Taktraster sitzt. Sollte dies nicht der Fall sein, lässt es sich in der Software anpassen. Zudem beherrscht Djay auch Keymatching, also die Tonart eines Tracks auf Knopfdruck anzupassen. 

Das Programm kann Tracks identischer Tonart rauszusuchen und für einen besseren Überblick unterschiedliche Tonarten in verschiedenen Farben anzuzeigen. Außerdem könnt ihr statt striktem Keymatching auch Fuzzy selektieren, das die nächstgelegene Tonart verwendet. 

Automix

Habt ihr gerade keine Lust, selbst an den Tracks zu schrauben, könnt ihr Djays Automixer nutzen. Playlist anlegen oder aussuchen, Automix starten und los geht’s. Dabei lassen sich unterschiedliche Kriterien für die Übergänge wie Morph oder Sync, Effekte wie Riser, Fade oder Neural Mix und Laufzeiten von Übergängen und Tracks festlegen. Das klappt nicht nur bei Vier-Viertel-Klopfern ziemlich gut.  

Nützlich ist in diesem Zusammenhang auch, dass man selbst Mix-In und Mix-Out-Points festlegen und editieren kann. Was nicht nur mit lokalen Titeln, sondern auch mit Streaming Tracks funktioniert. Das ging im Test allerdings nur am Mac und nicht am iPhone. Hier können nur Start und Endzeit in Sekunden angegeben werden.

Effekte und Remix-Tools

Ein Schwerpunkt der Software ist ihr ausgiebiges Kreativarsenal. Neben Hotcues, Bounce Loops (Rolls, Auto Loops und Beat Jumps) bekommt ihr drei unterschiedliche Effektarten an die Hand – manuelle FX, Instant FX und Pad-FX. Das Effektarsenal hat einiges zu bieten und stammt zum Teil aus der Feder von Sugarbytes.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Effektangebot ist umfangreich

Ihr könnt einzelne Pad-Plätze zuweisen oder auch ganz FX-Makros laden, die euch die Pads automatisch mit Sound-Shreddern beladen. Wer möchte, verwendet dazu verfügbare AU3 Master-FX. 

Audio Samples
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DJAY InstFX Beispiel 1 DJAY InstFX Beispiel 2 DJAY ManualFX Beispiel 1 DJAY ManualFX Beispiel 2

Looper und Sample-Player

Der Looper ermöglicht euch, 6 x 8 Loops eines Sample-Packs zu laden und jeweils acht davon taktgenau abzufeuern. Die Mix-Optionen sind jedoch rar: Tempo, Play, Lautstärke – das war‘s auf dem iPhone. Auf dem Mac gibt es zudem Lautstärkeregler pro „Kanal“. 

Content kann hier jedoch nur über Sample Download Packs zugefüttert werden. Schade. Den Umfang eines Remixlive darf man beim Looper nicht erwarten. Der Sample-Player hingegen kann mit eigenem Material befüllt werden, beispielsweise mit euren DJ-Jingles.

DJAY PRO AI Looper

Neural Mix

Mit den Neural Mix Pads lassen sich bestimmte Stems eines Titels muten oder solo schalten, mit bis zu zwei, drei oder vier Unterteilungen. Zudem gibt es am Mac besagte Neural Mix Crossfader, also Überblendregler für Drums, Bass, Harmonics und Vocals. 

Die Stems brauchen den Vergleich zu anderen DJ-Softwares, die diese Funktion haben, wahrlich nicht zu scheuen. Je nach Material klingen sie ziemlich gut und ihr könnt dies innerhalb verschiedener Tracks mixen oder mit Futter aus dem Sample und Loop-Player, der sich synchronisieren lässt, rebeaten. Wer sich seinen Controller zum Einsatz von Neural Mix selbst mappen möchte, findet hier einen einen Workshop dazu. 

Praxis

Kommen wir zum Praxis-Check. Djay Pro AI ist ja bekanntermaßen nicht nur für Mac erhältlich, sondern auch für Windows, Android und iOS. Im Apple-Kosmos sind die Versionen weitgehend ähnlich und zudem in der Lage, Daten über iCloud auszutauschen. iCloud-Sync enthält Cue-Punkte und Loop-Regionen eurer Songs. Andere Metadaten wie BPM-Analysen, Key, Beatgrid oder Playlisten werden derzeit nicht synchronisiert. Hier sollte Algoriddim einen Schritt weiter gehen, wie ich finde – zumindest optional. 

Cross-Plattform Controller-Support in Djay Pro AI

Einer der größten Unterschiede bei den Systemen bzw. Plattformen ist die Unterstützung von DJ-Controllern. Klickt man auf der Algoriddim Homepage auf die Mac-Sparte, entdeckt man fast 150 kompatible Modelle. Der iOS-Link und Windows-Link gibt dann immer noch 100 Geräte her, der Android Link nur noch ganze 10. 

Mein Praxis-Test erfolgt auf einem 2018er-MacBook mit MacOS Ventura und einem iPhone 12 (Modell 2020 – iOS 16.6) – auch das 10 Jahre alte iPad Air 2 (Modell 2014 – iOS 15.7.8) wurde hinzugezogen, dazu später mehr. 

MIDI-Controller in Djay Pro AI am MAC

Die Einbindung des für den Test zunächst verwendeten, laut Website direkt unterstützten Hercules DJControl Inpulse 300 MK2 MIDI-Controllers am Mac gelingt plug-and-play. Sobald das Gerät mit dem Laptop verbunden ist, wird das Audiointerface eingerichtet und das MIDI-Mapping erfolgt automatisch. So dürfte dies auch bei vielen der 150 weiteren unterstützten Geräte sein. Beim kleinen Hercules-Controller ist alles wie erwartet gemappt.

Nutzt ihr ein MacBook mit Touchbar, wird auch diese von Djay eingebunden. 

Controller mit Djay und Touchbar

Solltet ihr einen DJ-Controller euer Eigen nennen, der nicht nativ supportet wird, könnt ihr die gewünschten Funktionen selbst mit dem Mapping-Tool festlegen. Dieses ist sehr intuitiv zu bedienen. Einfach den Regler bewegen, Funktion auswählen, Parameter oder MIDI-Out Lighting definieren und weiter geht’s. Hier gibt es einen Workshop dazu.

Eine weitere Option ist die Verwendung eines Bluetooth-Controllers wie Pioneer DDJ-200 oder Hercules DJControl Mix. Da diese aber kein integriertes Audiointerface mitbringen, muss die Soundausgabe (optional über Split-Kabeladapter) am Endgerät erfolgen, denn die Ausgabe von Bluetooth-Sound bei gleichzeitiger Bluetooth-MIDI-Funktionalität ist nicht möglich.

Vor etwa zwei Jahren hatten wir den Hercules DJControl Mix im Test mit Djay Pro AI, das hier auf einem iPhoneX läuft

Performance

Mit dem verwendeten DJ-Controller lässt sich gut arbeiten. Die Pads sind via Shift sogar doppelt belegt, die EQs auf Neural Mix umschaltbar und auch die Jogwheels machen ihre Sache gut. Die Performance im Zusammenspiel mit dem MacBook stimmt. 

Das kreative Arsenal der Software bietet viel Spielraum, um dem Mix den eigenen Stempel aufzudrücken und kann den Rechner nicht in die Knie zwingen. Die Neural-Mix-Analyse ist flott und klanglich ansprechend. Die Tonausgabe erfolgt auch bei intensiver Nutzung CPU-lastiger Features ohne Audiobugs. Eure Mixsession dürft ihr intern recorden (mit Ausnahme von Streaming Tracks). Das Aufnahme-Dateiformat ist AAC (1 MB/Min) oder WAV (10 MB/Min).

DVS-Funktion

Algoriddim wären nicht Algoriddim, würden sie nicht auch das Thema DVS etwas anders angehen als die Konkurrenten. Tatsächlich kann man von einer kleinen Revolution sprechen, denn statt nur einen simple Timecode im Split-Verfahren auf die Platte zu schneiden, bringen sie gleich mal ein „Neural Mix Vinyl“ zum Vorschein.  

Timecode Seite B – mit Neural Mix Zonen

Seite A ist so konzipiert, wie man es von anderen Timecodes kennt: zehn Tracks, aber keine Scrollzone. Seite B bietet dagegen drei unterschiedlichen Neural-Mix-Zonen. Diese Bereiche der Vinyl können den Titel im Original abspielen oder aber A cappella oder Instrumental erzeugen, so wie früher bei Maxi-Singles oftmals zu sehen. Find ich gut, denn so kann man nur durch das Vinyl ein Instrumental mit einer anderen Vocal mischen. Und die Parts kann man natürlich auch scratchen …

Neural Mix Timecode

 am Laptop

Ich haben die DVS-Funktion mit dem Stokyo Djay Timecode (gibt’s hier bei thomann.de) zuerst mit dem Laptop ausprobiert und konnte nach Kalibrierung des Signals amtlich „devauessen“, scratchen und mixen. Es gibt die üblichen Abspielmodi REL und ABS, wobei für den relativen Modus auch der Needle-Drop aktiviert werden kann. Nimmt man einen Controller dazu oder einen Mixer mit integrierten MIDI-Controllern – hier werden beispielsweise einige Pulte von Reloop oder aus Pioneers DJM-S-Serie nativ unterstützt – ist man noch flexibler in puncto Live-Remix. 

Auflegen mit dem iPhone

Ich erinnere mich noch an „iPhone Djay“ der mit seinem Handy im Boiler Room aufgelegt hat und dafür neben Lob auch einiges an Kritik einstecken musste. Mittlerweile sind weitere Jahre ins Land gezogen und die Geräte werden weiterhin immer leistungsfähiger. 

Ein Vorteil eines zeitgemäßen iOS-Tablets mit entsprechender Displaygröße ist in diesem Zusammenhang sicherlich die Möglichkeit, Touch-Funktionen zu verwenden oder Sucheingaben auf dem Screen bequemer durchzuführen als auf dem Smartphone.

Aber nehmen wir mal das hier genutzte iPhone. Es besitzt einen A14 Bionic Chip, also ein Sechskern-CPU mit bis zu 3,1 Gigahertz Takt. Mancher DJ-Rechner muss bestimmt mit weniger auskommen. Dazu hat das Gerät respektable 6 GB RAM.  

Fotostrecke: 2 Bilder Djay PRO AI auf dem iPhone

Djay PRO AI meets iPhone DVS? 

Mein Plan folglich: DVS mit dem iPhone. Vor einigen Jahren hätte das noch wie ein Traum geklungen und im ersten Moment scheint es vielleicht ein wenig verrückt, dürfte aber bei der heutigen Power der Smartphones technisch gesehen in der Tat kein Problem darstellen. Und sonst so?

Für die Verbindung mit dem iPhone wird ein Camera Connection Kit (CCK) eingesetzt, das das Smartphone auch bei Nutzung der DJ-App lädt. Die Tonausgabe erfolgt über den jeweiligen Controller oder Mixer, in meinem Fall ein älterer Mixars Quattro. 

Algoriddim Djay Pro Ai iPhone

Zunächst lief auch alles gut. Bis ich das CCK abzog und re-connecten wollte. Hier stellte sich ein Problem heraus. Lief beim ersten Mix noch alles rund, wollte das Routing nach Beenden der App oder nach Trennung des Kabels oder Ausschalten des DVS-Mixers nicht mehr funktionieren. Kurz kam ein Ton aus den Boxen, dann wurde die Verbindung unterbrochen. Zugegeben, das Pult zählt nicht zu den offiziell unterstützten Geräten, aber es taucht beim ersten Mal auf und läuft. Am Mac funktioniert es ebenfalls problemlos.

iPhone DVS am DJ-Mischpult
iPhone DVS am DJ-Mischpult

Um den Sachverhalt mit einem anderen Gerät zu überprüfen, nahm ich anschließend ein fast 10 Jahre altes iPad Air 2 mit iOS 15 dazu. Hier erfolgte nach Trennung stets ein automatischer Refresh und man konnte weiter mit dem Pult arbeiten.

Im Anschluss probierte ich noch einen weiteren direkt unterstützten Controller aus mit einem ähnlichen Ergebnis. Liegt es an meinem Endgerät oder iOS 16, wo es einen CCK-Bug laut Recherche bis iOS 16.5 gegeben hat oder an sonst etwas? Schwer zu sagen. Es könnte also durchaus ein Modell- oder iOS-Topic sein, das sich via Update schnell fixen lässt. Meine Nachfrage ergab jedenfalls, dass es mit offiziell unterstützten Mischern keine Probleme geben soll. Hier könnt ihr die Liste einsehen. Und mit dem Laptop lief es wie gesagt ebenfalls rund.

Einstellungen

Klar, dass euch auch Djay zahlreiche Möglichkeiten eröffnet, um individuelle Details in der Software einzustellen. Das reicht von Geräte-Einstellungen über die Bibliothek, das Erscheinungsbild bis zum Aufnahmeformat und dergleichen. Nachstehend eine Bildergalerie dazu. 

Preferences-am Mac
Preferences am Mac

Preis

Für Algoriddim Djay Pro AI sind 59,- Euro pro Jahr fällig. Nutzt man die Software zum Beispiel 5 Jahre, kommt man so nach aktueller Preisgestaltung auf 250,- Euro. Allerdings muss man Djay zugutehalten, dass es keine weiteren „versteckten“ Kosten gibt, sieht man einmal von optionalen Streaming-Anbieter-Gebühren ab, die woanders ebenso anfallen würden. 

Ein kompletter Serato-Vollausbau (DJ Suite – 449,- Dollar Einmalkauf) oder Rekordbox Professional Plan (360,- Euro pro Jahr!) liegen hier im Preis deutlich drüber, wohingegen man für ein NI Traktor vergleichsweise beschauliche 99 Euro einmalig zahlt.

Algoriddim DJAY PRO AI

Djay PRO AI – mögliche Alternativen

DJ-Programme gibt es einige. Allerdings sind nicht alle sowohl auf PC und MAC wie auf Android und iOS verfügbar. Ganz zu schweigen von Linux. Serato beispielsweise ist nicht auf mobilen Endgeräten verfügbar, ebenso VirtualDJ und das kostenlose MIXXX. 

NI bietet mit Traktor DJ 2 eine App an, die jedoch nur auf MAC, PC und iPad läuft – nicht auf iPhone. Traktor Pro 3 hingegen ist für mobile nicht verfügbar. Mixvibes hat Cross LE portiert, aber nicht die Pro-Version mit allen Features etc. Edjing gibt es als App, aber nicht als Desktop-Version. DJ Player Professional kostet mit Cloud-Storage-Abo unter iOS aktuell 9,99 pro Jahr, die Desktop-Version ist kostenlos. 

Und dann wäre noch Pioneer rekordbox zu nennen, das mit 59 Euro in die Kasse schlägt. Jedoch wäre hier eine Desktop-Version mitunter noch extra zu erwerben, besonders wenn ihr zum Cloud-Austausch von Daten tendiert (ab Core Plan (120,- Euro/Jahr) eingeschränkt nutzbar / mit Creative Plan (120,- Euro/Jahr) oder Pro (360,- Euro/Jahr) in vollem Umfang nutzbar. Für Djay zahlt ihr hingegen im App Store die Nutzungsgebühr und könnt das Programm auf beiden Apple-Kosmen nutzen. 

Fazit

Mit Djay Pro AI (Gen4) gelingt Algoriddim der nächste Coup. Die Software bietet viele Features inkl. Vierdeck-Steuerung, Effekte, Automixer, Streaming, Stems, Session-Recorder und DVS-Funktion, um mal einige zu nennen. Die anpassbaren Designs finde ich sehr ansprechend auf MacOS und iOS (iPad und iPhone). Das Kreativangebot des DJ-Programms fällt ebenfalls sehr umfangreich aus. Sugarbytes FX, Looper und Neural-Mix-Features laden zum Live-Remix ein. Zudem ist die Musikorganisation gelungen und die Unterstützung von Controllern und Mixern im Apple-Kosmos sehr umfangreich. Letztlich stimmt auch die Performance mit dem DVS-Kontrollvinyl, das euch zudem erlaubt, durch Nadelauflegen Instrumentals oder A cappellas zu generieren. Im Test gab es lediglich mit einem iPhone-Modell sporadische Refresh-Routing-Probleme mit externen Audiointerfaces. Das dürfte sich wohl mit einem Update ändern. 

Kommen wir noch zu einem nicht ganz unwichtigen Aspekt – der Preisgestaltung. Abo statt kaufen – das ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Dafür gibt es aber keine weiteren versteckten Kosten für Features. Und nicht zu vergessen: Mit dem Abo könnt ihr Djay sowohl auf MacOS wie auf iOS nutzen. Hotcues lassen sich zudem über iCloud austauschen, Playlisten und Beatgrids indes nicht. Hier wäre noch mehr drin, wenn ihr mich fragt. 

In der Summe konnte mich Djay Pro AI in der vierten Edition im Praxischeck sehr überzeugen und darf sich 4,5 Bewertungssterne an die Brust heften.

Algoriddim DJAY PRO AI

Algoriddim Djay PRO AI Features 

  • DJ-App mit 4 Decks für iOS, Mac, PC und Android
  • Playlist-Management inkl. Track-Vorschlägen
  • Streaming Music Integration (Tidal, Soundcloud, Djay, iCloud, Dropbox)
  • Effekte, Sample-Player und Looper
  • Neural Mix Engine
  • Automix-AI
  • Ableton Link
  • DVS-Steuerung möglich
  • Preis: 59,- jährlich
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MK sagt:

#1 - 05.03.2024 um 09:49 Uhr

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OMFG! Und SCHON WIEDER funktionieren bei Algoriddim Dinge nicht, die: 1. fundamental wichtig sind um ein ordentliches Set abzuliefern, und die zudem 2. für die Konkurrenz kein Problem darstellen, und die 3. vom Hersteller als Teil des Angebotes deklariert wurden! Lust auf ein kleines Gedankenspiel? Let's go: Du feierst deine Hochzeit. Du charterst mich als DJ - ganz bewusst mich, weil ich dir mit blumigen Worten schildere, dass ich natürlich live & vor Ort auflegen, die Musik der Party anpassen, und deine Musikwünsche spielen werde: "Roger. Zum Ja-Wort läuft 'How deep is your love' - schließlich bezahlen Sie mich ja dafür!" *gewinnend lächelnd*... Am Ende des Gespräches sage ich dir noch, dass ich ja PROfi bin und insgesamt deine Party auf ein neues, besseres Level bringen werde: "Herr bonedo, Sie werden begeistert sein von meiner Leistung! Ich bringe auch meine neue Lichtanlage mit. Die ist noch nicht geliefert worden... aber sie kommt rechtzeitig und ist REVOLUTIONÄR!" Zur Hochzeit erscheint jedoch lediglich meine Sekretärin (habe irl keine...). Die kann super telefonieren, rechnen & planen - aber leider NULL auflegen... Sie versucht's trotzdem (die Gute!), aber leider hört sie nur Metal (no insult, könnte jedes Genre sein!), so dass du vorm Altar statt des gewünschten "How deep is your love" etwas überraschend ein Slayer/Mayhem-Medley hörst... Du rufst mich an. Ich sage dir: "Ach Herr bonedo, Musik ist Musik! Mich noch ins Auto setzen... nö, keine Lust. Aber wenn ihnen meine Sekretärin nicht passt... ich hab nen Kollegen, besser noch als ich! Den schicke ich gern - kostet ca. das 1,5 fache meiner Gage. Achja: Nur gegen Vorkasse, is klar ne? Der fährt sofort los, wenn Sie bezahlt haben." DAS ist die Geschichte der automatischen bpm- & Tonartzuordnung der 1. Aghoriddim DJ"Pro"-Version auf Apple-Rechnern. Wir haben im Forum freundlich über den Bug berichtet, dass nur ca. 50% der tracks bzgl. Tonart /Key richtig kategorisiert werden - und das bei TECHNO(!). Habe keine Ahnung vom proggen, stelle mir aber mal vor, dass Jazz oder Klassik (wo öfter ja mal die Tonart im Stück wechselt - Techno ist ja in punkto Harmonik & Tempowechseln eher... äh... genügsam) eine noch komplexere Herausforderung für ne Auto-Detection sind... Wir wurden vertröstet. Wir sind der Anfrage der Fa. A. nachgekommen, die tracks um die es ging, in Listen zu packen & denen zu schicken... Nach einer Weile (weiß nicht mehr wie viel Monate) wurden Einige sauer, weil sie meinten: "Wenn ich für etwas bezahle, habe ich auch ein Recht, das Bezahlte zu bekommen!"... Die Reaktion der Fa. A war: "Das Update kommt nicht mehr." Wir fokussieren auf das NEUE DJ"Pro", das wird Ihnen gefallen! Achja, Sie müssen natürlich ALLES neu kaufen: Die Hauptsoftware, die FX-Packs... Ich hatte damals nicht sooo viel Kohle, wollte schon immer nichts Anderes als harmonisch mixen. Ich war soweit, das DJing hinzuschmeißen vor Frust... Und die Berliner (NI) sind sicher manchmal arrogant... aber deren Produkt macht das, was Sie behaupten dass es tut. Und wenn mal nicht, hören sie zu & bessern tatsächlich nach! Frage: Warum ist die berichtete Software so vergleichsweise billig? Und wo sie so aggressiv pricen, wieso sind zB Pioneer, Serato oder NI nicht schon längst pleite?! Kann diese Firma nicht rechnen? Sonst würden sie doch die "marktüblichen", an der Konkurrenz orientierten Preise ebenfalls aufrufen?! Oder... oder hat man sich eingeschossen auf eine dezidierte Zielgruppe? Moment... warum arbeiten sie so eng mit den Franzosen von Hercules zusammen... hat Hercules vielleicht den Ruf, eine bestimmte Zielgruppe zu bedienen?! Ich weiß nur, dass ich auf den Festivals und in den Clubs wenig Hercules-Geräte sehe... Ein Schelm, der Böses dabei denkt! Geplante Obsoleszenz gibt es nämlich überhaupt nicht! Besonders bei Softwareprodukten ist der Terminus "Abandonware" unbekannt! Niemand hat die Absicht,, den "Consumern" dass Geld aus der Tasche zu ziehen. Ja, ich bin sauer. Nicht wegen mir, das ist Jahre her. Aber: Was macht ein Anfänger, wenn er mit seinem (Hobby-)Gear hauptsächlich Frustmomente erlebt? Genau, er sucht sich ein neues Hobby... Aber vielleicht heisst dieser Anfänger Carl Cox... LTJ Bukem... deadmau5... oder Tiësto... oder Richard Hawtin... Ich denke ihr versteht, worum, es mir geht: Die Gier nach Profit kann Kunst zerstören - DAS ist die Tragik! Langer Schrieb - und kritisch. I know... Es handelt sich hier ausschließlich um -MEINE- individuelle Meinung: Die fusst auf -MEINER- individuellen Erfahrung; der Ort wo ich sie kundtue, ist Zufall & Kritik an diesem Post geht bitte AUSSCHLIESSLICH an mich, ok? Danke für Ihr/euer Verständnis. Peace & Keep spinnin'!

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