Elgato Stream Deck und Stream Deck mini Test

Mit dem Stream Deck Mini und dem größeren Model Stream Deck hat die Firma Elgato einen universell einsetzbaren, außergewöhnlich anmutenden USB-Controller im Gepäck, der mit seinem ganz eigenen Prinzip neue Wege geht. Der Controller verspricht eine Verbesserung des Workflows in den unterschiedlichsten Anwendungsgebieten, sei es für Studio- und Recording-Zwecke, Streaming oder DJ-Anwendungen, um mal einige zu nennen.

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Multifunktionale USB-Controller: Elgato Stream Deck und Stream Deck mini


Die Firma Elgato wendet sich mit der Stream Deck-Reihe aber nicht nur an Streamer, die ihren Content auf das nächste Level heben wollen, sondern verspricht generell, „die Grenzen des Möglichen zu durchbrechen“.
Ob das Elgato Stream Deck wirklich ein weiterer Schritt Richtung transzendentaler Bewusstseinsebene ist? Oder doch nur technischer Schnickschnack? Wir werden es euch selbstverständlich nicht vorenthalten.

Details

Lieferumfang

Beide Stream Decks werden in bunt bedruckter Kartonage geliefert. Beim Stream Deck Mini fällt diese allerdings ein wenig spartanischer und unspektakulärer aus als bei seinem größeren Pendant. Abgesehen vom Quick Start Guide in diversen Sprachen, ist dem größeren Model ein Stativ aus Kunststoff beigefügt.

Fotostrecke: 5 Bilder Im stylischen Karton geliefert

Gehäuse und Anschlüsse

Das Gehäuse ist bei beiden Elgato Stream Deck Modellen vollständig aus Kunststoff gefertigt und macht einen hochwertig verarbeiteten Eindruck. Ein wenig kleiner und in Form eines Keils kommt das 84 x 60 x 58 mm (B x H x T) kleine, 160 g leichte Mini-Modell daher. Die größere Variante Stream Deck ist mit einem Gewicht von 190 g nur unwesentlich schwerer und das bei einer Größe von 118 x 21 x 84 mm (B x H x T). Auf der Oberseite befinden sich die sechs (Stream Deck Mini) bzw.15 (Stream Deck) hintergrundbeleuchteten LCD-Taster (Stream Deck). Die Taster bestehen aus einem etwas weicheren, durchsichtigen Kunststoff und fühlen sich angenehm an.

Fotostrecke: 5 Bilder Auf der Front befinden sich die beleuchteten LCD-Taster

Beide Versionen haben ein fest mit dem Gehäuse verbundenes USB-Kabel auf der Rückseite. Auf der Unterseite ist die „Mini“-Version komplett mit Gummi beschichtet, wohingegen die größere Variante mit vier Gummifüßen auskommt. Aufgrund der keilförmigen Bauform ist das Stream Deck Mini dazu konzipiert, in leichter Schräglage aufgebaut zu werden. Beim größeren Model bietet sich dem User die Wahl, ob das Gerät horizontal im Liegen oder mit dem im Lieferumfang enthaltenen Stativ in angeschrägter Lage Verwendung findet.

Fotostrecke: 5 Bilder Im Gegensatz zum kleineren Model kommt das Stream Deck mit 15 LCD-Tastern

Praxis

Um das Elgato Streamdeck nutzen zu können, muss ich als erstes die App auf der Herstellerseite laden. Diese ist mit knapp unter 100 MB recht schlank gehalten, wodurch der Download auch schnell von statten geht. Nachdem ich die Installation unter MacOS X 11.4 Big Sur beendet habe, startet die Software automatisch. Die Oberfläche der Software ist übersichtlich strukturiert und selbsterklärend. Auf der linken Seite befinden sich die zu konfigurierenden Taster, die mit den Parametern auf der rechten Seite belegt werden können. Hier bietet das Elgato Stream Deck von Haus aus diverse Parameter-Profile für verschiedene Apps und Streaming-Plattformen. Weitere Profile finde ich im „Stream Deck Store“, der über das Icon mit der bunten Tatstatur oberhalb der Taster aufgerufen wird. Hier reicht das Angebot von diversen Icons und Profilen bis hin zu Audios und sogar ganzen Musikstücken, die ich den einzelnen Tastern zuweisen kann. Insgesamt lassen sich maximal 210 Befehle (15 Taster-Version) mit dem Stream Deck steuern. Hierzu muss ich lediglich einem Taster einen Ordner zuweisen. Wähle ich diesen Ordner dann mit dem Stream Deck an, gelange ich in besagten Ordner, der mir wieder freie Taster bietet. Es bietet sich also an, für einzelne Programme oder Kategorien Ordner anzulegen und darin die einzelnen Funktionen abzulegen. So baut man sich quasi immer neue Arbeitsoberflächen, in denen man thematisch arbeiten kann.
Die Zuweisung der einzelnen Kommandos an die Taster erfolgt ganz simpel via Drag & Drop. Sogar meine eigenen Soundfiles und Songs kann ich mit dem Gerät triggern. Ein praktisches Anwendungsbeispiel für das Stream Deck wäre der Einsatz beim FOH-Techniker, der auf Knopfdruck das Intro einer Band oder das Pausen-Jingle einer Comedy-Show mit dem Elgato Controller abfeuern kann. Auch Applaus, Buuh-Rufe oder Gelächter im Sitcom-Stil sind hier denkbar.  
Sollte man in den zahlreichen Vorlagen nicht fündig werden, ist es auch möglich, die Taster des Stream Decks mit eigenen Befehlen zu belegen. Unter dem Reiter „System“ kann man direkte Funktionen des jeweiligen Betriebssystems des Steuerrechners vom Stream Deck aus starten. Sogar Tastaturbefehle kann ich nach Belieben zuordnen. Die Belegung der Taster erfolgt auf die bereits bekannte Weise via Drag & Drop. Die Taster des Stream Decks lassen sich ebenfalls dazu nutzen, um Programme zu öffnen. Hierzu muss ich in MacOS 11.4 lediglich das Icon aus dem Programm Ordner des Macs auf einen freien Taster ziehen. Das Icon der jeweiligen Software wird dabei eigenständig erzeugt. Wirklich top gelöst!

Fotostrecke: 3 Bilder Übersichtlich gestaltet …

Einsatzgebiet

In erster Linie zur Steuerung von diverser Streaming-Software aller OBS-Studio, Streamlabs OBS oder Twitch entwickelt, stellt sich das Elgato Stream Deck in allen Modell-Variationen, auch darüber hinaus als äußerst nützliches Tool dar. Egal, ob als DAW-Controller, zur Anwahl häufig genutzter Funktionen in der Software oder zum Abfeuern von zuvor erstellten Macros, innerhalb von Video-Controller Software – wie die des Blackmagic Design Atem Mini/Mini Pro – das Elgato Stream Deck ist ganz flexibel einsetzbar. Ist das Gerät erst einmal konfiguriert, möchte man das Stream Deck nicht mehr hergeben.
Die Tatsache, dass auf der Herstellerseite zahlreiche, vorgefertigte Profile zum Download angeboten werden, macht die Einrichtung des Stream Decks in den gängigsten Apps zum Vergnügen. Auch die individuelle Konfiguration ist selbsterklärend und sollte für jeden schnell und einfach zu beherrschen sein. Die Einsatzgebiete sind schier unendlich. Ob im Büro zur Bedienung von Online-Konferenz-Apps, im Privatbereich zur Steuerung diverser Multi-Media Anwendungen, in den unterschiedlichen Bereichen der Event-Branche zur Kontrolle von Audio-, Video- und Lichtsoftware, die Produkte der Elgato Stream Deck-Reihe erleichtern einem das Leben.

Empfehlenswerte Produkte: die Stream Decks von Elgato
Empfehlenswerte Produkte: die Stream Decks von Elgato

Fazit

Zugegeben, ich stand dem Elgato Stream Deck am Anfang skeptisch gegenüber. Als Besitzer diverser USB-Controller aus dem Bereich Audioproduktion dachte ich, es wäre ein überteuertes Spielzeug. Doch ich wurde definitiv eines Besseren belehrt. Das Stream Deck entpuppte sich als super nützliches, leicht zu bedienendes Tool, das meinen Workflow entscheidend verbessert. Da ich mich nicht auf eine bestimmte Software festgelegt habe, sondern aus vielerlei Software-Sparten wählen kann, kommen mir nach kurzer Zeit unzählige Möglichkeiten in den Sinn, wie mir das Elgato Stream Deck das Leben erleichtert. Ich persönlich denke natürlich als erstes an den Einsatz als DAW-Controller, aber selbst die Steuerung von Spotify mit dem Stream Deck Mini möchte ich nicht mehr missen. Ich werde meine Maus in Zukunft auf jeden Fall deutlich weniger benutzen als vor der Anwendung mit dem Stream Deck. Als winziges Manko empfinde ich lediglich, dass fest mit dem Gehäuse verbundene USB-Kabel, da es, einmal defekt, nur mit erheblichem Aufwand zu ersetzen ist. Es trübt aber auf keinen Fall den positiven Gesamteindruck, den ich beim Test hatte. Ich kann nur sagen, dass die Firma Elgato hier ein absolut innovatives, gut durchdachtes und preislich wirklich gerechtfertigtes Produkt auf den Markt gebracht hat und das gilt sowohl für die kleine Mini-Version als auch für die größere Stream Deck Variante. Mich hat das Stream Deck definitiv voll und ganz überzeugt, deshalb vollkommen verdiente 4,5 Sterne.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • unzählige Einsatzmöglichkeiten
  • Verarbeitung
  • komplett anpassbar mit eigenen Icons
  • kinderleichte Bedienung
  • Preis
  • Bis zu 210 Funktionen zuweisbar
Contra
  • USB-Kabel fest mit dem Gehäuse verbunden
Artikelbild
Elgato Stream Deck und Stream Deck mini Test
Für 59,00€ bei
Multifunktionale USB-Controller: Elgato Stream Deck und Stream Deck mini
Multifunktionale USB-Controller: Elgato Stream Deck und Stream Deck mini
Technische Spezifikationen
    Features
      Modell: Stream Deck Mini
      • mit 6 personalisierbaren LCD-Tasten
      • ideal zur Steuerung von DAWs und anderen Programmen (z.B. Game Capture, OBS, XSplit, Streamlabs, Twitch, YouTube, Mixer) via Short Cut Belegung
      • komplett anpassbar mit eigenen oder vorgefertigten Icons
      • Szenen via Tastendruck wechselbar
      • für Windows 10 (64 Bit), macOS 10.11 oder neuer
      • Abmessungen (B x H x TG): 84 x 60 x 58 mm
      • Gewicht: 160 g
      • Preis: 99,- Euro
      Modell: Stream Deck
      • mit 15 personalisierbaren LCD-Tasten
      • deal zur Steuerung von DAWs über Shortcut-Belegung
      • komplett anpassbar mit eigenen oder vorgefertigten Icons
      • bis zu 210 Aktionen steuerbar
      • Szenen via Tastendruck wechselbar
      • für Windows 10 (64 Bit), macOS 10.11 oder neuer
      • Abmessungen (B x H x T): 118 x 21 x 84 mm
      • Gewicht: 190 g
      • inkl. einstellbarem Ständer
      • Preis: 149,- Euro
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