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Korg G1 Air Test

Mit dem G1 Air hat Korg sein neues Spitzenmodell der Digitalpianos vorgestellt. In einem recht kompakten Gehäuse untergebracht, verspricht Korg gleich drei verschiedene Weltklasse-Konzertflügel in hoher Klangqualität. Basierend auf der Klavierklangtechnologie der erfolgreichen Korg Kronos Workstation wurden auch Dämpfer- und Saitenresonanz eines echten akustischen Klaviers nachgebildet. Die hochwertige RH3-Klaviatur kennt man ebenfalls aus dem Kronos. Das G1 Air kostet knapp 1.400 € und ist in den Farben schwarz, weiß und braun zu haben.

KORG bietet mit dem Modell G1 Air ein Digitalpiano, das sich klanglich an der Qualität der Kronos Workstation orientiert. (Foto: Bonedo)
Das Korg G1 Air Digitalpiano ist ein sehr kompaktes Instrument mit geringer Bautiefe und eignet sich so auch für kleine Wohnräume.

Der Markt der Digitalpianos ist groß und hart umkämpft. Ein solcher Klavierersatz muss gut klingen und gut aussehen. Das Korg G1 Air ist recht kompakt aufgebaut und lässt sich gut in ein Wohnzimmer integrieren, weil es nicht so wuchtig wirkt wie viele größere Instrumente. In der Klasse der kompakten Digitalpianos ist das G1 Air eines der teureren Geräte, reiht sich aber immer noch in den preislichen Mittelklassebereich des gesamten Digitalpiano Marktangebots ein. Korg bietet mit den Instrumenten B1, C1 und der LP-Serie auch noch günstigere Modelle an. Das Besondere am G1 Air besteht in der Tatsache, dass drei verschiedene aufwendig gesampelte Konzertflügel integriert sind. Der Zusatz “Air” bezieht sich auf die eingebaute Bluetooth-Schnittstelle, mit der man Musik von einem Smartphone oder Tablet drahtlos über Lautsprecher des Pianos wiedergeben und dazu spielen kann. Ob der Preis des G1 Air gerechtfertigt ist und ob die hohen Erwartungen an das Digitalpiano aus dem Hause Korg erfüllt werden, zeigt dieser Test.

Details

Aufbau
Das mir von Korg zum Test zur Verfügung gestellte G1 Air Digitalpiano befindet sich in schwarzer Ausführung. Der Aufbau des G1 Air stellt an sich kein großes Problem dar. Dennoch ist es hilfreich, eine zweite Person zur Unterstützung dabei zu haben, denn das gesamte Musikmöbel wiegt dann doch ca. 41 kg. Man benötigt als Werkzeug lediglich einen Schraubenzieher. Nachdem die Seitenteile unter den Piano-Korpus geschraubt wurden, fixiert man die Leiste ganz unten, die auch die Pedaleinheit arretiert, mit vier Schrauben. 
Anschließend wird die längliche Lautsprecherbox als zusätzliche Querstrebe eingehängt und ebenfalls verschraubt. Am Schluss schiebt man die Pedaleinheit in die Aussparung des Pedalbretts und verbindet die Kabel der Pedale und der Lautsprecherbox mit dem Korpus. Das alles klappt dank ausführlicher Aufbauanleitung sehr gut und das Instrument steht nach ungefähr 30 Minuten am gewünschten Platz und ist einsatzbereit.
Die Verarbeitung des Korg G1 Air ist sehr gut und das Digitalpiano steht nach dem Aufbau stabil. Die mattschwarze Oberfläche wirkt edel und das kompakte Design ist wirklich gelungen. Das Instrument wirkt sachlich und schlank, dabei aber nicht technisch, sondern besitzt fast den Charme eines akustischen Klaviers.
Ein Tastaturdeckel schützt das Piano vor Staub und Beschädigungen. Der ist übrigens ganz pfiffig konstruiert. Zum Öffnen hebt man ihn sachte mit beiden Händen an und lässt ihn los, sobald er sich zu öffnen beginnt. Der Tastaturdeckel öffnet sich von etwa der Mitte aus langsam von selbst weiter. Interessant ist hier auch der Anti-Klemmschutz beim Schließen des Deckels. Kippt man ihn zum Schließen nach vorne in die Position, in der er nach dem Loslassen einfach zufallen würde, lässt ein integrierter Mechanismus ihn sanft in die finale Position gleiten. Schön gelöst. Im geöffneten Zustand dient der Deckel übrigens als ausreichend großer Notenständer.
Das G1 Air besitzt ein eingebautes Lautsprechersystem mit vier Speakern á 20 Watt. Zwei Hochtöner befinden sich im Korpus oberhalb der Tastatur, zwei große Tieftöner sind in der stoffbespannten Lautsprecherbox unterhalb der Tastatur eingebaut. Schlitze im Korpus lassen den hochfrequenten Schallanteil an verschiedenen Stellen austreten. 
Fotostrecke: 5 Bilder Das kompakte Korg G1 Air Digitalpiano, staubgeschützt, mit geschlossenem Tastaturdeckel.
Anschlüsse
Auf der Unterseite am hinteren Teil des Gehäuses finden wir die wichtigsten Anschlüsse für die Verbindung zur Außenwelt: Neben den Steckern zum Anschluss des externen Netzteils, der Pedaleinheit und der Lautsprecherbox gibt es einen echten MIDI-IN- und OUT-Anschluss sowie einen USB-to Host-Port zum Anschluss eines Computers. Sollten die internen Lautsprecher nicht ausreichen, kann man das G1 Air über die LINE OUT-Buchse an einen externen Verstärker anschließen.
Die Anschlüsse des Korg G1 Air befinden sich auf der Unterseite des hinteren Gehäuseteils. (Foto: Bonedo)
Die Anschlüsse des Korg G1 Air befinden sich auf der Unterseite des hinteren Gehäuseteils. (Foto: Bonedo)

Diese Buchse liegt erstaunlicherweise im Stereo-Miniklinken-Format vor. Da hätte ich mir das übliche L/R-Output-Paar in normaler Klinkengröße gewünscht. Auch die Platzierung dieser Anschlüsse ist denkbar ungünstig unterhalb des Korpus gewählt. Zwei Kopfhöreranschlüsse sind wie gewohnt links unterhalb der Tastatur zu finden, allerdings auch hier wieder in Form von Stereo-Miniklinken-Buchsen. Diese Anschlussform habe ich bei Keyboards oder Digitalpianos bisher höchstens bei Aux-In-Buchsen beobachtet. Kopfhörer- oder Line-Out-Buchsen sind üblicherweise immer in der großen Klinkenversion zu finden. An Adapterlösungen wird man beim G1 Air nicht vorbeikommen. Bei der Verwendung eines Kopfhörers schalten sich die Lautsprecher des Gerätes ab und man kann üben, ohne jemanden zu stören.
Die Pedaleinheit bietet die klassischen drei Pedalfunktionen Soft, Sostenuto und Sustain. Bei Betätigung des linken Soft-Pedals wird der Klang des Pianos weicher und die Gesamtlautstärke gedämpft. Sostenuto bedeutet, dass die im Moment der Pedalbetätigung gespielten Noten so lange gehalten werden, bis das Pedal wieder gelöst wird. Bei Sustain werden alle Noten gehalten, solange das Pedal betätigt wird. Das Soft- und das Sustain-Pedal verfügen sogar über eine Halbpedal-Funktion, die es erlaubt, die Stärke des Effekts zu beeinflussen, indem man das Pedal ganz oder nur halb niederdrückt.

Die Pedaleinheit des Korg G1 Air bietet drei klassische Pedalfunktionen: Soft, Sostenuto und Sustain. (Foto: Bonedo)
Die Pedaleinheit des Korg G1 Air bietet drei klassische Pedalfunktionen: Soft, Sostenuto und Sustain. (Foto: Bonedo)
Tastatur und Frontpanel
Das G1 Air besitzt – genau wie beispielsweise der Kronos – Korgs bewährte RH3 (Real Weighted Hammer Action 3) 88er Tastatur. Dabei ist die Gewichtung der Tasten der eines Konzertflügels nachempfunden: Die tieferen Lagen erfordern einen härteren Anschlag als die hohen Lagen. Um festzulegen, wie der Klavierklang auf die persönliche Spielweise reagiert, kann man die generelle Ansprache der Tastatur in fünf Empfindlichkeitsstufen einstellen: light, normal, heavy, stable und fixed. 
Das Bedienfeld für alle Einstellungen liegt mittig über der Tastatur und besteht aus einem Display mit drei roten 8-Segment-LED-Anzeigen, einigen recht kleinen Tasten, die zum Teil eine rote Aktivitätsanzeige haben, und einem Drehregler.
Fotostrecke: 5 Bilder Das Bedienpanel des Korg G1 Air in der Gesamtansicht.

Links liegt zunächst die Ein- bzw. Ausschalttaste. Die Gesamtlautstärke des Instruments wird mit dem Drehregler bestimmt. Dabei ist die Lautstärke des drahtlos über Bluetooth eingespeisten Audiosignals damit nicht regelbar. Diese muss am Smartphone oder Tablet selbst eingestellt werden.
Mit den sechs “Sound-Tasten” wählt man die Klangfarben des G1 Air. Die Tasten G.PIANO, A.PIANO oder J.PIANO stellen den Haupt-Piano-Sound ein. Dabei steht “G” für Germany, “A” für Austria und “J” für Japan. Es gibt also Samples eines deutschen, eines österreichischen und eines japanischen Konzertflügels, mit jeweils unterschiedlichem Charakter.
Jeder dieser Flügelklänge liegt in drei Varianten vor. Über die OTHERS-Taste werden 20 andere Klänge angewählt, die man auch mit dem Piano-Sound kombinieren (layern) kann. Mit der FAVORITE-Taste wird ein Klang gespeichert, der einem besonders gut gefällt.
Mit SPLIT wird die Tastatur geteilt und man kann einen von drei Bass-Sounds auswählen, der dann mit der linken Hand gespielt wird. Mit FUNCTION gelangt man auf die Menü-Ebene des G1 Air, mit den beiden SELECT-Tasten wählt man den gewünschten Parameter aus, der dann mit den +/-Tasten verändert werden kann.
Ist kein Parameter angewählt, ist also die FUNCTION-Taste nicht aktiv, so wird mit den SELECT-Tastern die Nummer des aktuellen Songs und mit den +/-Tasten das Tempo des Songs verändert. Rechts vom Taster METRONOME zur Aktivierung des eingebauten Metronoms liegen die sechs Taster, die zur Steuerung des Recorders/Players dienen.

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Praxis

Nach wenigen Sekunden ist das G1 Air spielbereit. Zum Ausschalten muss man den Taster länger gedrückt halten. Es gibt auch eine Energiesparfunktion, die das Gerät nach einer einstellbaren Zeit der Nichtbenutzung automatisch abschaltet. Das Lautsprechersystem ist sehr kraftvoll und klingt ausgewogen. Ich habe den Lautstärkeregler nie weiter als zur  Hälfte aufgedreht. Da ist noch viel Reserve. Es rauscht nichts, es ist, als säße man an einem akustischen Instrument!
Bei einem Digitalpiano muss zur der Bewertung des Klangs immer auch die Umsetzung  desselben auf der Tastatur untersucht werden. Was nützt der tollste Klang, wenn man ihn nicht ausdruckstark spielen kann? Hier muss ich dem G1 Air hervorragende Noten geben. Die Abstimmung zwischen der RH3-Tastatur und den Klaviersounds ist meisterhaft gelungen. Das Spiel auf der realistischen Hammermechanik befähigt den Pianisten kleinste Nuancen im Spiel umzusetzen. Es macht wirklich viel Spass zu spielen, weil man das Gefühl hat, an einem echten Flügel zu sitzen. Dadurch, dass drei verschiedene Konzertflügel und fünf verschiedene Anschlagsdynamik-Kennlinien vorhanden sind, findet man für sich bestimmt die optimale Kombination. Die 120-stimmige Tonerzeugung erzeugt ein unglaublich authentisches Klangbild. 
Hier die drei Flügel im Vergleich. Ich habe die drei Soundvariationen jeweils der Reihe nach angespielt.

Audio Samples
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German Piano Soundvariationen 1-3 Austrian Piano Soundvariationen 1-3 Japanese Piano Soundvariationen 1-3

Auch das obligatorische Vergleichs-MIDIfile habe ich durch alle drei Konzertflügel geschickt, hier immer jeweils die erste Soundvariation.
Der deutsche Flügel (vermutlich ein Bechstein) ist im Vergleich etwas kraftvoller als der warme Österreicher (höchstwahrscheinlich ein Bösendorfer), während der Japaner (offensichtlich ein Yamaha) als dynamisch und lebendig beschrieben wird.

Audio Samples
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German Piano 1 Vergleichs Midifile Austrian Piano 1 Vergleichs Midifile Japanese Piano 1 Vergleichs Midifile

Die übrigen Klänge des G1 Air sind als nette Zugabe anzusehen. Sie sind qualitativ hochwertig. Ich hätte mir etwas brillantere und dynamischere E-Pianos gewünscht.

Audio Samples
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Stage E-Piano E-Piano Mix Pop-Piano Mix

Hier ein Querschnitt durch das zusätzliche Soundangebot.

Audio Samples
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Clavinet Cembalo Jazz Orgel 1 Jazz Orgel 2 Pfeifenorgel Vibraphon Chor Streicher
Drückt man gleichzeitig z. B. die Taste “G.PIANO” und “OTHER”, so wird ein Layer erzeugt. Zusammen mit den Streichersounds kann man so gelungene Piano-Layers erzeugen. Drückt man die Taste “SPLIT”, so liegt automatisch einer von drei möglichen Bass-Sounds im unteren Bereich der Tastatur. Durch wiederholtes Betätigen dieser Taste wechselt man von einem Kontrabass über einen elektrischen Bass zu einem Kontrabass, bei dem mit jedem gespielten Ton auch ein Schlagzeugbecken hörbar ist, was vor allem bei Swingtiteln verblüffend echt klingt. Den Splitpunkt kann man übrigens leicht verändern, indem man bei gedrückter SPLIT-Taste die gewünschte Taste auf der Tastatur drückt.
Audio Samples
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Audiobeispiel “Layer” Audiobeispiel “Split”

Die gespielten Sounds können mit Hall und Chorus verfeinert werden. Jeder Effekt kann in vier Stufen (off, 1, 2 oder 3) in der Intensität eingestellt werden. Da hätte ich mir eine etwas feinere Abstufung gewünscht. Die Parameter für den Hall- und Chorusanteil merkt sich das G1 Air für jeden einzelnen Sound, sodass beim erneuten Aufrufen eines Klangs die Effekte direkt passend eingestellt sind.
Für den Gesamtklang des Instruments kann die Brillanz in drei Stufen (1, 2 oder 3) beeinflusst werden. Dieser Parameter ist global und wird nicht für jeden Klang separat gespeichert. Bei einem Instrument in dieser Preisklasse wäre eine Klangregelung mit Höhen und Tiefen zur Anpassung des Gesamtklangs an die räumlichen Gegebenheiten sinnvoll und wünschenswert. Die Brillanzregelung ist zwar effektiv aber, zu grob abgestuft.

Bedienung
Die Bedienung des Instruments ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Korg hätte anstelle der drei LED-Segmente besser ein richtiges Display einbauen sollen, welches die wichtigsten Parameter gleichzeitig anzeigt. Die Anzeige zeigt beim Einschalten zunächst immer “G1” an, eine Art Begrüßung in Form des Instrumentennamens. Anschließend erscheint “GP1”, das bedeutet, dass die erste Variation des deutschen Konzertflügels als Klang gewählt ist. Dieser Sound ist als Startsound nach dem Einschalten voreingestellt. Nach zwei Sekunden springt die Anzeige auf “U01”. Damit wird die Nummer des ersten selbst aufgenommenen Songs angezeigt. Ändert man den Sound z. B. durch Betätigung der Taste J.PIANO, so wird der erste japanische Flügelsound eingestellt. Kurz erscheint also JP1, drückt man nochmals erscheint JP2. Nach zwei Sekunden springt die Anzeige dann wieder auf U01 zurück.

Die LED-Anzeige des KORG G1 Air Digitalpianos (Foto: Bonedo)
Die LED-Anzeige des KORG G1 Air Digitalpianos (Foto: Bonedo)

Das G1 Air bietet Möglichkeiten in der Voreinstellung, alle Einstellungen von Sounds, Funktionen und Parametern beim Ausschalten zu sichern. So voreingestellt erscheint beim nächsten Einschalten der zuletzt ausgewählte Sound und (nach zwei Sekunden) auch der zuletzt gespielte Song im Display. Im FUNCTION-Menü des G1 Air befinden sich sehr viele Parameter, die in Form von Kürzeln mit den LED-Segmenten angezeigt und mit den SELECT-Tastern angewählt werden. Die Funktionen reichen von der Hallstärke eines Klangs (Kürzel rEv) über die Transponierung (trS) bis zur Einstellung der Lautstärle-Balance zwischen dem oberen und unteren Sound im Split-Modus (SuL). Es sind 34 verschiedene Parameter.
Leider sind die verwendeten Kürzel oft nicht einleuchtend, und ohne die Bedienungsanleitung in der Hand, ist man zunächst ein bisschen hilflos. Um die letzten Parameter der Liste zu erreichen, muss die entsprechende SELECT-Taste 33-mal gedrückt werden. Das G1 Air ist natürlich keine Workstation. Es soll in erster Linie die Funktion eines gut klingenden Digitalpianos erfüllen, aber ein wenig mehr Bedienkomfort und Übersicht über die Parameter, würde die Spielfreude ungemein erhöhen. Selbst das kleinere und günstigere Korg C1 Air hat mehr Bedienelemente (z. B. separate Taster für Reverb, Chorus, Transpose usw.) und ist damit – meiner Ansicht nach – ergonomischer ausgestattet als das G1 Air.

Player/Recorder
Im G1 Air sind 10 Demosongs (d01-d10) und 40 klassische Übungsstücke von Bach bis Liszt für Piano (P01-P40) gespeichert. Der MIDI-Player/Recorder offeriert zwei Spuren, PART1 und PART2, die durch Betätigen der entsprechenden Taste ein- oder ausgeschaltet werden können. Bei den Piano-Songs kann man so die rechte oder linke Hand stumm schalten und selbst mitspielen und üben.

Der MIDI-Player/Recorder offeriert zwei Spuren, PART1 und PART2, die durch Betätigen der entsprechenden Taste ein- oder ausgeschaltet werden können.
Der MIDI-Player/Recorder offeriert zwei Spuren, PART1 und PART2, die durch Betätigen der entsprechenden Taste ein- oder ausgeschaltet werden können.

Außerdem können bis zu 99 User-Songs aufgenommen werden, die ebenfalls aus maximal zwei Spuren bestehen. Übrigens können auch unterschiedliche Sounds während der Aufnahme verwendet werden, dann werden aber die Effektanteile des ersten Sounds beibehalten. Das Metronom gibt dabei das richtige Tempo vor. Es können auch Aufnahmen an beliebiger Stelle im Song neu eingespielt werden, dann allerdings bis zum Ende des Songs (kein punch out).
Bei der Wiedergabe eines Songs kann das Tempo verändert und mit der Repeat-Funktion ein bestimmter Bereich als Loop abgespielt werden. Die Audiobeispiele für diesen Test habe ich auch zunächst mit dem Recorder des G1 Air aufgenommen und anschließend über die LINE-Out-Buchse auf den Rechner überspielt.

Sonstiges
Das G1 Air ist mit einem sehr nützlichen Feature ausgestattet: Einer Bluetooth (A2DP Sink) Audio Unterstützung, die es erlaubt, Musik vom Smartphone oder Tablet drahtlos über das G1 Air wiederzugeben und dazu Klavier zu spielen.

Die Bluetooth (A2DP Sink) Audio Unterstützung erlaubt es, Musik vom Smartphone oder Tablet drahtlos über das Korg G1 Air wiederzugeben, und dazu mit dem Digitalpiano zu spielen. (Foto: Bonedo)
Die Bluetooth (A2DP Sink) Audio Unterstützung erlaubt es, Musik vom Smartphone oder Tablet drahtlos über das Korg G1 Air wiederzugeben, und dazu mit dem Digitalpiano zu spielen. (Foto: Bonedo)

Die Bluetooth-Verbindung der beiden Geräte wird dabei beim Einschalten des Digitalpianos aufgebaut. Das funktionierte im Test mit einem iPhone und iPad auch gut. Leider brach die Verbindung bei beiden Geräten regelmäßig nach wenigen Minuten ab und konnte nur durch erneutes Einschalten des G1 Air wiederhergestellt werden. Ich vermute, dass es sich hier um einen Defekt beim Testgerät handelt.
Für Musikschulen ist das Korg G1 Air interessant, da es auch einen Partnermodus besitzt, bei dem man zu zweit nebeneinander auf unterschiedlichen Bereichen der Klaviatur parallel in derselben Lage spielen kann. Schließt man das G1 Air mit einem USB-Kabel an einen Computer an, kann der interne Speicher des Digitalpianos mit User-Songs und gespeicherten Parametern auf dem Rechner gesichert werden. Ansonsten kann der USB-Port auch zur Übermittlung von MIDI-Daten genutzt werden.

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Fazit

Korg hat mit dem G1 Air ein formschönes kompaktes Digitalpiano präsentiert, dass vor allem in Bezug auf Klavierklang und Anpassung der hochwertigen Hammermechaniktastatur Maßstäbe setzt. Die Dynamik beim Spiel und die Auswahl von gleich drei unterschiedlichen hervorragend gesampelten Konzertflügeln lässt keine Wünsche offen.
Als Klavierersatz zu Hause oder in der Musikschule für Anfänger und Fortgeschrittene ist das G1 Air eine wirklich gute Wahl. Mit dem einfachen aber zuverlässigen Recorder kann man schnell eigene Aufnahmen erstellen oder zu fertigen Stücken üben. Hochwertige zusätzliche Sounds runden die Klangpalette ab.
Korg hätte seinem Spitzenmodell allerdings in puncto Bedienung etwas mehr Komfort spendieren können. Das spartanische Display und die mühsame Menüführung mit Kürzeln, die erst nachgeschlagen werden müssen, entspricht nicht mehr dem Stand der Technik. Auch eine echte Klangregelung sollte eigentlich vorhanden sein.

PRO
Hervorragender akustischer Klavierklang
Ausgezeichnete Hammermechaniktastatur
Ausgewogenes, kraftvolles Lautsprechersystem
Gute Verarbeitungsqualität
Tastaturabdeckung mit Klemmschutz
Kompakte Abmessungen
      
CONTRA     
Fehlende Klangregelung 
Spartanische LED-Segment-Anzeige
Bedienung gewöhnungsbedürftig
Externes Netzteil
Korg hat mit dem G1 Air ein formschönes kompaktes Digitalpiano präsentiert, dass vor allem in Bezug auf Klavierklang und Anpassung der hochwertigen Hammermechanik-Tastatur Maßstäbe setzt. (Foto: Bonedo)
Korg hat mit dem G1 Air ein formschönes kompaktes Digitalpiano präsentiert, dass vor allem in Bezug auf Klavierklang und Anpassung der hochwertigen Hammermechanik-Tastatur Maßstäbe setzt. (Foto: Bonedo)
FEATURES
Farbvariationen: Schwarz (G1Air-BK), Weiß (G1Air-WH), Braun (Holzlackierung) (G1Air-BR) 
Tastatur: 88 Tasten (A0–C8), RH3 (Real Weighted Hammer Action 3) 
Tastatur Anschlags-Optionen: 5 Typen Tonhöhe Transpose, Master Tuning 
Stimmsysteme: 9 Typen 
Klangerzeugung: Stereo PCM 
Max. Polyfonie 120 Stimmen
29 Sounds + 3 Bass-Sounds 
Effekte: Brilliance, Reverb und Chorus (jeweils 3 Stufen) 
Recorder: 2-Spur, max. 45 000 Noten (400 kB) 
Demo-Songs: 50 (Klang-Demos: 10, Piano-Songs: 40) 
Metronom: Tempo, Beat, Sounds, Pegel 
Pedale: Dämpfer, Soft, Sostenuto (Hallbpedal-Unterstützung)
Anschlüsse: LINE OUT, MIDI (IN, OUT), USB, Kopfhörer x 2, Pedal, Lautsprecher, DC 24V 
Regler: Netzschalter, VOLUME, G.PIANO, A.PIANO, J.PIANO, OTHERS, FAVORITE, SPLIT, FUNCTION, SELECT, TEMPO (+, -), METRONOM, PLAY/PAUSE, STOP, REC, PART1, PART2
Drahtlos-Optionen Bluetooth (A2DP Sink)
Lautsprecher: 2 x 12 cm, 2 x 5 cm 
Ausgangsleistung: (20 W + 20 W) x 2 
Spannungsversorgung: DC 24 V 
Leistungsaufnahme: 28 W 
Abmessungen: (B x T x H) 1.346 mm x 384 mm x 822 mm / 1.346 mm x 384 mm x 985 mm (bei geöffnetem Tastaturdeckel) 
Gewicht: 41 kg (mit Ständer) 
Lieferumfang: Netzadapter, eleganter Ständer, 3-fach Pedaleinheit
PREIS 
Strassenpreis:  1.399 € (Stand: 06.10.2017)

Weitere Infos zu KORG G1 Air gibt es auf der Webseite des Herstellers.

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